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Ukraine-Krieg und die Folgen für die Welternährung
Position | 01.09.2022
#Landwirtschaft und Gentechnik #Politik und Gesellschaft #Wirtschaft

Ukraine-Krieg und die Folgen für die Welternährung

Sonnenblumenfeld im Abendsonnenschein
© pixabay/bru-nO

„Bundesregierung muss Bioökonomie überdenken”

Am Antikriegstag, dem 1. September, hat das Aktionsforum Bioökonomie im denkhaus bremen ein Positionspapier zum Ukraine-Krieg und den Folgen für die Bioökonomie veröffentlicht. Der Krieg bringe vor Ort unermessliches Leid für alle Beteiligten: Zivilbevölkerung und Kämpfende.

Jenseits dieses Horrors lege der Krieg Schwachpunkte des Welternährungssystems offen und verschärfe weltweit die chronische Hungerkrise. Besonders betroffen seien die Staaten und Menschen im Globalen Süden, die ihre Ernährungssouveränität verloren haben. Für die nun 828 Millionen Hungernden auf der Welt zeigt sich erneut, dass globale Lieferketten nicht auf ihre Versorgung ausgerichtet sind.

„Es wird deutlich, wie sich der Hunger weiter verschärft, wenn nervöse Märkte Agrarrohstoffe knapp und teuer werden lassen. Einen ähnlich negativen Effekt hätte ein Umstieg der Industriestaaten von einer fossilen Wirtschaft hin zur Bioökonomie, sofern das industrielle Agrarsystem unverändert fortbesteht und unser Ressourcenverbrauch hoch bleibt”, heißt es im Positionspapier. Dann würden „wohlhabende Länder sowie transnationale Konzerne [...] die Weltmärkte leerkaufen, um ihre ‚grüne‛ Wirtschaft am Laufen zu halten”.

Die unterzeichnenden Umwelt- und Entwicklungsorganisationen fordern unter anderem:

  • Ackerflächen nicht für die Energie- und Treibstoffproduktion zu verwenden;
  • Primärholz aus dem Wald nicht als Ersatz für fossile Energieträger zu verbrennen; dieses müsse für eine höherwertige stoffliche Nutzung zur Verfügung stehen;
  • einen klaren, gesellschaftlich abgestimmten Fahrplan für die weitere Entwicklung der Bioökonomie, damit Bioökonomie-Nutzungen priorisiert werden sowie eine Begrenzung des Ressourcenverbrauchs;
  • den Tierbesatz in Deutschland und Europa drastisch zu reduzieren;
  • eine Ökologisierung der Landwirtschaft, da die industrielle Landnutzung durch den Einsatz von Pestiziden und gentechnisch veränderte Organismen die biologische Vielfalt gefährde .

Erstunterzeichnende Organisationen: Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz (ARA), Bergwald Projekt, Brot für die Welt, BUND, denkhaus bremen, DNR, Deutsche Umwelthilfe, Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), FIAN-FoodFirst Informations- und Aktions-Netzwerk, Forum Ökologie und Papier (föp), Forum Umwelt & Entwicklung, Gesellschaft für ökologische Forschung, Robin Wood und WWF.

Ukraine-Krieg und die Folgen für die Welternährung: Bundesregierung muss Bioökonomie überdenken

2022-09-01-ukraine-krieg-biooekonomie-ueberdenken.pdf (430 KB)

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