GAP: Wie weiter in Zeiten multipler Krisen?
Die neue Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) steht vor großen umweltpolitischen Herausforderungen. Das Forschungsprojekt CAP4GI-GAP für vielfältige Landschaften untersucht Hebel zur Verbesserung. Bei einer Online-Veranstaltung am 2. März werden Lösungen diskutiert.
Seit Beginn dieses Jahres ist die neue Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union in Kraft getreten. Doch weiterhin unterstützt der größte Posten des EU-Budgets nur unzureichend bei der Umsetzung von Umweltzielen. Bei einer Online-Diskussionsrunde am 2. März wird nun die Frage gestellt: „GAP - Wie weiter in Zeiten multipler Krisen?“. Die öffentliche Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts CAP4GI-GAP für vielfältige Landschaften statt. Vertreter*innen aus Wissenschaft, Landwirtschaft und dem deutschen Agrarministerium diskutieren die aktuellen Herausforderungen sowie Wege zur Verbesserung der Agrarförderung für Klima und biologische Vielfalt.
Das Projekt CAP4GI-GAP für vielfältige Landschaften untersucht die Instrumente der GAP zur Förderung von Biodiversität, Ökosystemleistungen und grüner Infrastruktur. Durch den Austausch mit Landwirtschaftsbetrieben soll dabei ein tieferes Verständnis der Entscheidungsprozesse von Landwirt*innen erlangt werden, um Präferenzen und Hemmnisse zur Umsetzung von Umweltmaßnahmen zu identifizieren: Mit dem Ziel, zukünftige Maßnahmen attraktiver zu gestalten und besser auf Biodiversitätsziele ausrichten zu können.
Um gemeinsame Lösungen zu entwickeln, werden im Rahmen des Projekts in drei Modellregionen Austauschplattformen mit Landwirtschaftsbetrieben durchgeführt: jeweils in Baden-Württemberg und Thüringen. Mittels qualitativer und quantitativer Interviews sowie Entscheidungsexperimenten untersucht das Projekt die wirtschaftlichen und sozio-kulturellen Faktoren, die zu Entscheidungen zur Umsetzung von Umweltmaßnahmen führen. Durch Agenten- und Individuenbasierte Modellierungen wird zudem erforscht, wie sich unterschiedliche Förderansätze auf die Agrarlandschaft und die Artenvielfalt auswirken.
CAP4GI-GAP für vielfältige ist ein Verbundprojekt aus Wissenschafts- und Praxispartnern, das als Teil der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) des deutschen Bildungsministeriums gefördert wird. Koordiniert wird das Projekt vom Think-and-Do-Tank adelphi. Die wissenschaftliche Forschung wird von der Universität Rostock und vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ/iDiv) durchgeführt. Als Praxispartner sind die Bodensee-Stiftung und das Wildtierland Hainich beteiligt. Sie führen die Austauschplattformen in Thüringen und Baden-Württemberg durch. Als weiterer Partner ist der Deutsche Naturschutzring (DNR) im Projekt beteiligt. Der DNR organisiert im Projekt den Input aus Politikprozessen sowie den Wissenstransfer. [bp]
Infos und Anmeldung zur Veranstaltung: GAP - Wie weiter in Zeiten multipler Krisen?