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Heftige Kritik an neuer EU-Tierarzneimittelverordnung
EU-News | 01.02.2022
#Tierschutz #Landwirtschaft und Gentechnik

Heftige Kritik an neuer EU-Tierarzneimittelverordnung

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© Copyright: Deutscher Tierschutzbund e.V.
Weiterhin werden keine Antiobiotika für Tiere gesperrt.

Seit dem 28. Januar gilt die neue EU-Tierarzneimittelverordnung. Die Gabe von Antibiotika an Tiere soll reduziert und damit Resistenzbildungen entgegengewirkt werden. Deutsche Umwelthilfe und der grüne Schattenberichterstatter kritisieren die Verordnung als zu lasch.

Die neue Verordnung soll die prophylaktische Gabe von Antibiotika begrenzen, allerdings bleibt vieles schwammig. Vor allem, dass Reserveantibiotika nicht verboten werden, rügt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) heftig. Auch Martin Häusling, Schattenberichterstatter der Grünen im EU-Parlament, bemängelt, dass der zentrale Baustein in der Verordnung fehlt. Es gibt keine Liste mit Antibiotika, die Menschen vorbehalten und damit für Tiere gesperrt sind.

Belastete Lebensmittel führen häufig zu Resistenzbildung

Die DUH kritisiert, dass die Kommission damit die Interessen der Fleischindustrie über die Gesundheit von Menschen stelle. Weltweit sind antibiotikaresistente Keime für mehr als eine Million Tote verantwortlich. Die Massentierhaltung führt dazu, dass die Medikamente schlechter und gar nicht mehr anschlagen. Die DUH verweist auf Studien, denen zufolge knapp 19 Prozent der Antibiotikaresistenzen bei Menschen aus dem Verzehr von Lebensmitteln, besonders von Fleisch, resultieren. Zudem sieht die Verordnung bei Verstößen keine Ahndung vor.

Positiv an der Verordnung ist, dass Datenmaterial zum Verkauf und zur Verwendung von Antibiotika erhoben werden muss. Diese Daten sind laut Häusling eine wichtige Grundlage, um den Einsatz dieser Medikamente herunterzufahren. Insgesamt ließe die Verordnung aber zu viel im Unklaren, da Vorgaben wie die „nicht routinemäßig“ Gabe von Antibiotka nicht spezifiziert würden. Häusling hat die Kommissarin für Lebensmittelsicherheit und Gesundheit Stella Kyriakides in einem Brief um zügige Erstellung einer Liste mit verbotenen Antibiotika angehalten. Die DUH fordert ebenfalls massive Nachbesserungen. [ah]

Martin Häusling, MdEP, PM zur Verordnung

Deutsche Umwelthilfe: PM Zahnloser Tiger

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