Kaum Fortschritte: Biodiversitäts-Verhandlungen enden ohne Durchbruch
Nach mehr als zweiwöchigen Gesprächen sind am 29. März in Genf die Vorverhandlungen zum neuen Weltbiodiversitätsabkommen im Rahmen der Biodiversitätskonvention (CBD) zu Ende gegangen. Da es in wesentlichen Punkten zu keiner Einigung der fast 200 Staaten kam, wurde eine weitere Verhandlungsrunde für Ende Juni in Nairobi angesetzt.
Endgültig soll das internationale Abkommen im Spätsommer im chinesischen Kunming auf der Weltnaturkonferenz (CBD COP15) beschlossen werden. Das Grundgerüst des auch als „Paris-Abkommen für die Biodiversität“ bezeichneten Abkommens konnte in Genf festgelegt werden. Uneinigkeit gab es allerdings bei wichtigen Details der Zielvereinbarungen, Umsetzungsmechanismen und der Finanzierung.
Streitpunkt Finanzierung: NGOs schlagen Alarm
Schon während der Verhandlungen wurde klar, dass die Positionen über die Finanzierung der angestrebten Maßnahmen weit auseinander liegen. Einige Länder machen ihre Zustimmung zum Abkommen von deutlich höheren finanziellen Zusagen durch die reichen Länder abhängig. Bereits in der letzten Verhandlungswoche wendete sich daher ein Bündnis von NABU, BUND, Greenpeace, Campaign for Nature, Forum Umwelt und Entwicklung und WWF mit folgenden Forderungen an die Bundesregierung:
- die internationale Biodiversitätsfinanzierung auf mindestens 2 Milliarden Euro jährlich aufzustocken,
- die rund 67 Milliarden Euro an umweltschädlichen Subventionen radikal abzubauen oder naturgerecht umzugestalten,
- die Verantwortung der deutschen G7-Präsidentschaft zu nutzen, das Thema auf höchster politischer Ebene zu verankern und gemeinsam mit den anderen Industrienationen für eine gemeinsame Lösung der Finanzierungsfrage zu sorgen. [bp]
Übereinkommen über die biologische Vielfalt