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Schwach bei Tiertransporten, klar bei Hühnerhaltung
EU-News | 28.02.2023
#Landwirtschaft und Gentechnik #Tierschutz

Schwach bei Tiertransporten, klar bei Hühnerhaltung

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c. Pixabay

Die EU-Kommission plant, die Auflagen für Tiertransporte auf dem Seeweg zu verschärfen. Tierschutzverbände bewerten die Vorgaben als unzureichend. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt das Ende der Käfighaltung für Legehennen.

Die EU-Kommission hat am 17. Februar Regelungen zur Verbesserung der Vorschriften für Tiertransporte mit dem Schiff vorgeschlagen. Bei Transporten auf dem Seeweg sollen künftig strengere Anforderungen an die Aufzeichnungen, zum Umgang mit Notfällen sowie bei der Zulassung von Transportschiffen gelten. Auch die Inspektionen der Schiffe durch die Mitgliedstaaten sollen verbessert werden. Um bei Kontrollen einen effektiven Zugriff auf relevante Informationen zu ermöglichen, soll die Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) eine Datenbank führen.

Tierschutzbund: Verbot statt Schönheitskorrekturen

Die neuen Vorgaben umfassen einen delegierten Rechtsakt über Schiffsinspektionen und Kontrollen sowie eine Durchführungsverordnung über Sammlung und Weitergabe von Daten zu den amtlichen Kontrollen. Beide Gesetzestexte treten bis Mai in Kraft, wenn es kein Widerspruch aus EU-Parlament oder Rat gibt. Klare Beanstandung der Vorschläge kam bereits von Tierschutzverbänden. Der Deutsche Tierschutzbund kritisierte die Vorgaben als unzureichend. Die Durchführungsverordnung strebe lediglich minimale Verbesserungen an, anstatt ein grundsätzliches Verbot der Tiertransporte vorzusehen: „Statt oberflächlichen Schönheitsreparaturen braucht es ein konsequentes Verbot der grausamen Transporte“, kommentierte Frigga Wirths, Fachreferentin für Tiere in der Landwirtschaft beim Deutschen Tierschutzbund.  Für die Tiere gehe der Transport auf einem Schiff immer mit Schmerzen und Leid einher.

EFSA: Ende der Käfighaltung

Derweil hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) am 21. Februar zwei Gutachten vorgelegt, welche die seit Jahren andauernde Kritik an der Haltung von Hühnern in Käfigen bestätigt. Im Gutachten empfiehlt die Behörde ein Ende der Käfighaltung für Legehennen sowie die Verbesserung der Aufzucht von Junghennen. Laut des zweiten Gutachtens müsse auch die Haltung von Masthähnchen verbessert werden. Die beiden Bewertungen decken den gesamten Lebenszyklus der Tiere ab und enthalten Empfehlungen zum Platzangebot, der Tierdichte sowie der Gestaltung des Lebensraums. So rät die EFSA unter anderem von Verstümmelungspraktiken wie dem Schnabelkürzen ab.

Neue EU-Tierschutzvorschriften für dieses Jahr angekündigt

Auch Einstreu, dunkle Brutkästen, begrenzte Wachstumsraten, Unterstände, größere Außenbereiche und reduzierte Besatzdichten werden empfohlen. Laut EFSA befassten sich die Autor*innen der Gutachten auch mit den Forderungen der Europäischen Bürgerinitiative „End of the Cage Age“. Die Stellungnahmen sollen nun eine wissenschaftliche Grundlage für die laufende Überarbeitung der Tierschutzvorschriften der EU schaffen. Ein entsprechender Legislativvorschlag der Kommission ist für die zweite Jahreshälfte 2023 angekündigt. Zu Tiertransporten hatte die EFSA bereits im September 2022 Stellungnahmen abgegeben. [bp]

Mitteilung der EU-Kommission zu Tiertransporten auf dem Seeweg

Pressemitteilung Deutscher Tierschutzbund

EFSA-Gutachten zu Legehennen und Masthühnern

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