Umweltausschuss fordert entwaldungsfreie Lieferkette
Die EU importiert jede Menge Waren, ohne sich um negative Folgen bei deren Produktion zu kümmern. Das soll anders werden, vor allem, wenn es um den Schutz von Wäldern geht. Der Umweltausschuss im EU-Parlament (ENVI) hat diese Woche über einen entsprechenden Initiativbericht abgestimmt.
Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr einen Gesetzesvorschlag veröffentlicht (EU-News 24.07.2019): "Intensivierung der EU-Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung der Wälder in der Welt", so der Titel der Mitteilung COM/2019/352. Der ENVI hatte als Antwort auf die Mitteilung der Kommission vom 23. Juli 2019 einen eigenen Initiativbericht verfasst. Zu den 25 ausgehandelten Punkten gehört die Aufforderung an die Kommission, unverzüglich einen Vorschlag für einen verbindlichen europäischen Rechtsrahmen auf der Grundlage der Sorgfaltspflicht vorzulegen, um eine nachhaltige und entwaldungsfreie Lieferkette für Produkte zu gewährleisten, die auf den EU-Markt gebracht werden. Der Bericht von Stanislav Polčák (EVP, Tschechien) wurde mit großer Mehrheit angenommen. Parallel gibt es eine Diskussion über ein Lieferkettengesetz (EU-News 02.07.2020), das ebenfalls den Waldschutz beinhaltet.
Innerhalb der EU selbst soll es bald eine EU-Forststrategie geben - das ist eine der Initiativen im Rahmen des Europäischen Green Deal. [jg]